30
Nov
2005

The immanent Internet – Episode I

Hinweis: Im Sinne einer vernetzten Gemeinschaft ist dieser Weblogeintrag nur vollständig im Zusammenspiel mit den Einträgen von Steve (Teil II) und Ines (Teil III).

Aber nun zum Text‚The Immanent Internet’ von Barry Wellman und Bernie Hogan :

Im Zusammenhang mit Web 2.0 haben wir ja bereits gesehen, dass man das Internet in verschiedene Ären einteilen kann. Wellman und Hogan nehmen in ihrem Artikel ebenfalls eine Einteilung vor. Um die aktuell letzten zwei Phasen zu differenzieren verwenden sie die Begriffe ‚transzendent’ und ‚immanent’.

Das transzendentale Internet ist demnach das Internet wie es Anfang der 90er bekannt und betrachtet wurde. Transzendent war es deshalb, weil es als etwas beinahe überweltliches angesehen wurde, und mit dem Medium die ‚Alles – ist - möglich – Mentalität’ verbunden war.

Nachdem diese anfängliche Euphorie vorbei war, wandelte sich das Internet dann schließlich zu dem Medium, wie wir es derzeit kennen – zum immanenten Internet. Damit kommt zum Ausdruck, dass es sich nicht um etwas ätherisches, überweltliches handelt, sondern vielmehr um ein Medium welches ins alltägliche Leben eingebettet ist.

Verändert hat sich vor allem die Art und Weise wie Leute miteinander verbunden sind. Während das transzendentale Internet eher eine Ansammlung von „relativ gleichförmigen, allgemein umfassenden, dicht verknüpften und eng verbundenen Gruppen“ (Wellman, Hogan) darstellte, so ist das immanente Internet eher ein „verschiednartiges, spezialisiertes, dünn verknüpftes und locker verknüpftes soziales Netzwerk“ (Wellmann, Hogan).

Mehr zum immanenten Internet findet ihr bei Steve.

Anfang der 90er, als Internet einer breiten Masse zugänglich wurde, gab es laut Wellman und Hogan zwei grundsätzliche, von einander verschiedene Meinungen bzw. Ansichten zum neuen Medium:

1. die utopische Perspektive
2. die dystopische Perspektive

Aus Sicht der Utopisten was das Internet ein gleichmacherisches, weltumspannendes Medium. Vor allem die Verbreitung der Kommunikationsmöglichkeiten wurde hoch gelobt; die Bedeutung mancherorts sogar mit der Nutzbarmachung des Feuers gleichgesetzt. Man verstand das Internet als eine Technologie, die die Bildung eines kollektiven Bewusstseins ermöglicht.
Ein weiteres Themenfeld der Utopisten war der Cyberspace. Hier wird das Leben im Internet dem des realen Lebens teilweise sogar vorgezogen. Mitglieder der virtuellen community wurden als die Vorreiter für die Zukunft angesehen. Begriffe wie ‚connected intelligence’ oder ‚collective intelligence’ gewannen an Popularität.
Und wie wir im bisherigen Verlauf unseres Seminars sehen konnten, sind diese Begriffe noch längst nicht aus der Mode.

Wo es Utopisten gibt, gibt es meist auch das Gegenteil: die Dystopisten.
Gemeinsamer Konsens der Utopisten und Dystopisten herrschte über die Allgegenwärtigkeit des Internets das die Menschheit umschlingt. Nur fanden (und vermutlich finden) die Dystopisten das nicht gut. Sie hatten Angst, dass Online-Identitäten wichter werden als Offline-Identitäten, dass keine Zeit mehr für persönliche Beziehungen vorhanden ist und eine Entfremdung von der realen Welt mit der Entwicklung von statten geht. So entstand sogar das Krankheitsbild der Internetsucht.
Netter Kommentar dazu von Wellman und Hogan:

„Compare a statement such as ‚ I’m gambling too much’ with one such as ‘I’m communicating too much’ “.

Damit der Eintrag nicht zu lang wird hier noch schnell einige Kritikpunkte in Stichpunkten:
  • keine Daten und Beweise durch Forschung (zu diesem Zeitpunkt)
  • Status und Machtunterschiede der Nutzer nicht beachtet
  • Kein Bezug zum Rest des Lebens; nur Online – Phänomene
  • Zu viele Verallgemeinerungen
  • Betrachtung der sozialen Verbindungen zu sehr auf Gegenwart beschränkt
Und jetzt noch viel Spass bei Episode II und III!
freshjive - 1. Dez, 18:26

Die genannten Kritikpunkte lassen sich durch die Lektüre weiterer Texte von Wellman auffangen. ;-) Dazu genügt aber ein Blick in die Blogs der anderen Gruppen, die teilweise sehr schöne Zusammenfassungen geschrieben haben... So und jetzt widme ich mich mal Episode II und III ... :-)

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